BERLINER – SIGNALE DES AUFBRUCHS
Fotografien von Siebrand Rehberg
3.10.2014 bis 12.12.2014
Konzept von Marc Barbey und Antonio Panetta
Kuratiert von Antonio Panetta
Das geteilte Berlin in den 70er-Jahren, eine Stadtlandschaft voller Kontraste. Europa ist in politische Blöcke geteilt. Ein wiedervereinigtes Deutschland und gemeinsames Europa sind Hirngespinste. Siebrand Rehbergs Schwarz-Weiß-Fotografien sind eindringliche Dokumente einer Zeit der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. Dem Fotografen gelingt es, den Alltag der Menschen eindrücklich und einfühlsam in Momentaufnahmen, insbesondere in seinem Stadtteil Kreuzberg, einzufangen. Zu seinen Vorbildern gehören Fritz Eschen und Friedrich Seidenstücker. Rehberg, Jahrgang 1943, hat u. a. für die Zeit, das Zeit-Magazin und den Spiegel nicht nur die große Politik und ihre Inszenierungen, sondern auch die Lebenswirklichkeiten der Berliner im Fokus, die keine Geschichte schreiben. Der Schüler der Werkstatt für Fotografie von Michael Schmidt gibt ihnen einen Erinnerungsraum. Lange vor den Umbrüchen, jenseits von Utopien.
Auszüge aus dem Katalog Signale des Aufbruchs, Nicolai Verlag, Autor Erik Steffen:
„Der Fotograf hat allem eine Erinnerung bewahrt, die Signale eines gesellschaftlichen Aufbruchs glimmen. In den vertrauten Bewegungen, an den vertrauten Orten seiner Wahlheimat Kreuzberg gelingen Siebrand Rehberg Momentaufnahmen von großer Intensität. Von Menschen und ihren Lebensbedingungen, von Lebensfreude und Selbstbehauptung in einer unwirtlichen Umgebung.“
„Das Aufkommen neuer sozialer Bewegungen setzt Siebrand Rehberg immer indirekt ins Bild, sein Interesse liegt vor allem an den Menschen. Ihnen begegnet er mit Respekt und Neugier, lässt ihnen ihre Würde.“
Über den Fotografen Siebrand Rehberg:
Siebrand Rehberg, geboren 1943 in Aurich/ Ostfriesland, machte seine Ausbildung zum Fotografen von 1971 - 1973 beim Lette Verein in Berlin. Rehberg lebt und arbeitet seitdem in Berlin, der Stadt, die ihn so faszinierte, dass er sich der Fotografie zuwandte. Seit 1976 ist er als selbstständiger Fotograf tätig und war zeitgleich bis 2008 wissenschaftlicher Fotograf an der TU Berlin. Siebrand Rehberg hat als Bildjournalist für viele Printmedien gearbeitet. Außerdem ist er immer noch als Auftragsfotograf für Berliner Firmen unterwegs.
Der Sammler Marc Barbey:
„Ich habe selten Bilder von den Berlinern der 70er Jahre in dieser Qualität gesehen. Man könnte fast schmunzelnd sagen: „Es sind alle da!“ Dass außerdem der Fokus insbesondere auf den Menschen und dem Stadtteil Kreuzberg gesetzt wurde, finde ich äußerst interessant und spannend. Siebrand Rehbergs Straßenfotografien haben mich auf Anhieb überzeugt, denn er hat es geschafft, einen sehr breiten Teil der Kreuzberger und Berliner Gesellschaft eindrucksvoll und einfühlsam einzufangen. Er liefert uns mit hohem fotografischem Können ein wunderbares Zeitdokument von Menschen aller Schichten, sowohl aus West- als auch Ost- Berlin. Aus diesem Grund lautet der Name dieser Ausstellung: Berliner. Sie ist den Menschen dieser Stadt gewidmet. Dieses Werk wurde bis jetzt noch nie gezeigt, ich freue mich dazu beizutragen, es bekannter zu machen. Zudem erhoffe ich mir, dass weitere Institutionen ebenfalls die hohe Qualität dieser Dokumente erkennen, um es einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen. Einige Motive von Siebrand Rehberg könnten Fotografische Ikonen werden.“
Wie die bisherigen Ausstellungen in der Collection Regard soll die Ausstellung „Siebrand Rehberg - Berliner – Signale des Aufbruchs“ von einem Veranstaltungsprogramm flankiert werden, bei dem sich Fotografie-Interessierte austauschen können.
Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin
Siebrand Rehberg
Signale des Aufbruchs
Berlin-Fotografien der frühen Siebzigerjahre
Mit einem Text von Erik Steffen
Herausgegeben von Nicolai Verlag
ÖFFNUNGSZEITEN DER AUSSTELLUNG:
Bei laufender Ausstellung sind die Räume jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet (außer an Feiertage).
Während der Europäische Monats der Fotografie Berlin (16.10.14 - 16.11.14) auch am Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr
Außerhalb dieser Öffnungszeit können Termine individuell vereinbart werden.