© Dietrich Oltmanns
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Dietrich Oltmanns - Fotografien 1985-2000

 

16.03.2018 bis 08.06.2018

 

Ausstellung kuratiert von Marc Barbey. 

 

Die Ausstellung zeigt wichtige fotografischen Zyklen von Dietrich Oltmanns, insbesondere frühe Arbeiten: simultan, life, vieräugig, Einkreisung, Berlin Panoramen sowie verstreutes Licht.

 

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation der Collection Regard mit einem Text von Dr. Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin des Kunstmuseum Ahrenshoop.

 

Kommentar zum Werk von Dietrich Oltmanns:

 

Dietrich Oltmanns (*1956) verschrieb sich nach einem Studium der Kybernetik und zwei Jahren in der Industrie unerwartet der Fotografie. Als Autodidakt suchte er einen persönlichen Weg in die Welt der Bilder. Er hat diesen Weg gefunden und seitdem immer weiterentwickelt.

 

 

 

Sein Auge schulte er im Lesesaal der Deutschen Bücherei und an deutschen und internationalen Filmen im legendären Leipziger Filmkunsttheater Casino. Unter hunderten Filmen, die er dort sah, spielte einer für ihn eine ganz besondere Rolle, denn es war dieser Film, der ihm für seine fotografische Arbeit den Mut gab, in der eingeschlagenen Richtung weiter zu machen. „Der Mann mit der Kamera“ von Dziga Vertov ist ein filmisches Manifest von 1929, von dessen avantgardistischem Wagemut eines „Nichtspielfims“ das Kino als Kunstform heute weiterhin zehrt und der von vielen Spezialisten zu den 10 wichtigsten Filmen aller Zeiten zählt (Dieser Film wird gezeigt im Salon Photographique am 12.4.2018).

 

 

 

Viele von Oltmanns Bildern sprechen nicht auf dem ersten Blick die klassische Sprache der Fotografie. Den bekannten Kanon beherrscht er zwar wunderbar, setzt ihn aber nicht wie „üblich“ ein. Oltmanns verfolgt einen sehr individuellen, einzigartigen, teils etwas wehmütigen, oft experimentellen Weg der Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie und dessen Bezügen zur Welt. Als Meister des Blicks und Organisator des Sichtbaren kreiert er Zweifachbilder, Vierfachbilder, Mehrfachbilder, Raster-montagen aus Filmstreifen, oder Bildfolgen – das klassische Einzelbild steht nicht im Vordergrund. Es geht ihm um eine komplexe Multiperspektivität die mit unterschiedlichsten Mittel, von der verzeichnungsfreien Lochkamera bis zur großformatigen Plattenkamera, erreicht wird.

 

 

Die Beachtung, die Oltmanns Werk bisher erlangt hat, entspricht weder der hohen Qualität, der besonderen Vielschichtigkeit oder der bemerkenswerten Originalität seines Werkes. Oltmanns Arbeiten sind in wichtigen deutsche Institutionen und privaten Sammlungen in Deutschland und im Ausland vertreten. Allerdings gehen damit keine allgemeine Anerkennung oder ein angemessener Bekanntheitsgrad einher. Dass Oltmanns sich nicht nach vorn drängt und recht zurückhaltend über seine Bilder spricht, erklärt diese Diskrepanz vielleicht ein wenig. Sicher ist, dass wir es hier mit einem Künstler zu tun haben, der einen mutigen und anspruchsvollen künstlerischen Weg beschreitet - unabhängig von äußerer Anerkennung und persönlichen Rückschlägen zum Trotz. Oltmanns geht seinen Weg seit über 35 Jahren und schenkt uns seine einzigartige, originelle Welt besonderer Werke.

 

Marc Barbey, Januar 2018

 

 

Biografie Dietrich Oltmanns (*1956)

 

Geboren 1956 in Leipzig, nach Abitur und Wehrdienst von 1976 - 81 Kybernetikstudium an der TH Ilmenau, Diplom, Industrietätigkeit in Leipzig, ab 1983 dort freiberuflich als Fotograf, 1987-90 Mitherausgeber und Produzent der informellen  Zeitschrift »Zweite Person«, 1991 Umzug nach Berlin, Zusammenarbeit mit Maria Luise Faber, 1994 Stipendium der Stiftung Kulturfonds, 1995 Aufenthaltsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt in Dessau, 2002 Stipendienaufenthalt am Kunstverein Röderhof, 2008 Stipendium Künstlerhaus Ahrenshoop, gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern, 2010 Stipendium bei NOMOS, Glashütte.

 

Lebt und arbeitet in Berlin und Lindenbrück/ Teltow-Fläming.

Die Ausstellung kann vom 16.3. - 8.06.2018 jeden Freitag zwischen 14 und 18 Uhr (außer an Feiertagen) sowie nach Termin-Vereinbarung besichtigt werden.

 

Die Ausstellung wird von einem Veranstaltungsprogramm flankiert, bei dem sich Fotografie Interessierte austauschen können:

 

Führungen: Besuch der Ausstellung mit dem Fotografen Dietrich Oltmanns und Marc Barbey (auf Deutsch): Freitag, den 23.3. um 17 Uhr, Freitag, den 20.4. um 17 Uhr, Samstag, den 28.4. um 14 Uhr und Freitag, den 1.6. um 17 Uhr. Eintritt frei. Um Voranmeldung wird gebeten unter info@collectionregard.com.

 

Salons Photographiques in der Collection Regard:

 

Donnerstag, den 12.4.2018

Salon Photographique/ Filmabend mit „Der Mann mit der Kamera“

Ein Film von Dziga Vertov, 1929, 66 min

In Anwesenheit von Dietrich Oltmanns. Nach der Vorführung Austausch und Diskussion zum Film.

Der Mann mit der Kamera“ von Dziga Vertov ist ein filmisches Manifest von 1929 von dessen avantgardistischem Wagemut des „nichtspielfim“ das Kino als Kunstform heute weiterhin zehrt und der von vielen Spezialisten zu den 10 wichtigsten Filmen aller Zeiten zählt. In diesen Film dokumentiert Dziga Vertov den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt, montiert aus Moskau, Kiew und Odessa. Er verzichtet auf narrative (literarische) und inszenierend-gestaltende (theatralische) Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das »Leben so zeigen, wie es ist«; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und Unterschätzung des Publikums.

 

Einlass ab 19 Uhr, Kostenbeitrag 7€. Um Voranmeldung wird gebeten unter info@collectionregard.com.

 

Donnerstag, den 19.4.2018

Salon Photographique/ Künstlergespräch mit Maciej Markovicz, Fotograf und Erschaffer des “OBSCURABOAT”

 

Das Obscuraboat ist eine schwimmende und begehbare Camera Obscura, gebaut vom Fotografen selbst, die seit September 2017, als Partner der Hamburg Triennale 2018 und 2Boats/Übermut Project, von Hamburg, über Amsterdam und Paris, in Berlin sein wird bevor sie nach Hamburg anlässlich der Triennale der Fotografie Hamburg zurückkehrt. Diese fotografische Reise durch Europa folgt eine andere die der Fotograf in Amerika diesmal in einem Camera Obscura Bus machte und findet im Rahmen des laufenden Projekts mit dem Titel The Moving Camera den er 2015 begann statt. Maciej Markowicz ist Fotograf und Designer in Berlin. Er nutzt riesige mobile Camera Obscuras (lat. Für "Dark Room"), um die alltägliche Dynamik des modernen Lebens in der Stadt und darüber hinaus zu untersuchen und unsere Wahrnehmung von Zeit herauszufordern. Markowicz belichtet Bilder auf großformatigen Farbphotographien und erstellt direkt-negative Fotos ohne Film oder digitale Technologie. Maciej Markowicz und Marc Barbey werden die fotografische Arbeit sowie die Heransgehensweise des Fotografen anhand einer Projektion und eines kleines Filmes vorstellen und diese besprechen.

 

Einige Arbeiten, die in New York oder auf dem Obscuraboat enstanden sind, par nature Unikate, können in der Sammlung von März bis Mai 2018 eingesehen und erworben werden.

 

WWW.OBSCURAB.US

 

Diese Veranstaltung findet auf English statt. Einlass ab 19 Uhr, Kostenbeitrag 5€. Um Voranmeldung wird gebeten unter info@collectionregard.com.

 

 

Donnerstag, den 26.4.2018

Salon Photographique/ Filmabend mit „AUDIENZEN“, Strategien der Selbstbehauptung

Ein Dokumentarfilm von Tina Bara und Barbara Metselaar, 2007, 52 min

In Anwesenheit von beide Fotografinnen. Dieser Film wird zum ersten Mal öffentlich in Berlin gezeigt.

Nach der Vorführung Austausch und Diskussion zum Film.

 

Evelyn Richter und Ursula Arnold begannen Anfang der 1950er Jahre  ein Fotografiestudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sie gerieten unter diverse Zwänge und Beschränkungen, die der Doktrin des Stalinismus geschuldet waren. Der Film behandelt diese von persönlichem Temperament, Widerständen, Schicksalsfügungen geprägten Entstehungsbedingungen der beiden fotografischen Oeuvres. Er transponiert die Methode der Beobachtung, der "straight photography", die immer das Credo der beiden Fotografinnen darstellte, auf den Film. Keine inszenatorischen Eingriffe, wenig Planbarkeit, Einbeziehung der situativen Geschehnisse im Umfeld – lebendiges Leben.

 

Einlass ab 19 Uhr, Kostenbeitrag 5€. Um Voranmeldung wird gebeten unter info@collectionregard.com.

 

 

Donnerstag, den 24.5.2018

Salon Photographique/ Künstlergespräch mit Dietrich Oltmanns und Hansgert Lambers, Fotograf und Verleger

 

Anlässlich der Ausstellung „Dietrich Oltmanns – Fotografien 1985-2000“ findet einen Gespräch über sein Werk und seine Heransgehensweise zwischen dem Fotografen und dem Verleger Hansgert Lambers, der die Arbeit von Dietrich Oltmanns außerordentlich gut kennt, statt. Zwei Bücher mit den Arbeiten von Oltmanns sind bei ex pose schon erschienen. Die dritte Publikation des Verlags wird anlässlich der Ausstellung präsentiert: Dietrich Oltmanns „Verstreutes Licht“, Fotografie mit Lochkameras 1988-2005.  Die Publikation wird während des Salon Photographique auch vorgestellt.

 

Einlass ab 19 Uhr, Kostenbeitrag 5€. Um Voranmeldung wird gebeten unter info@collectionregard.com.

Zu dieser Ausstellung erscheint ein Katalog der Collection Regard : „Dietrich Oltmanns - Fotografien 1985-2000 “

Mit einem Text von Dr. Katrin Arrieta und einen Vorwort von Marc Barbey

Herausgegeben von Collection Regard

Design: Andreas Koch, Berlin

Format: 27 x 22 cm

Softcover

Deutsch und English

Lieferbar ab Mitte März 2018

Preis 18,90€ zzgl. Versand

DIETRICH OLTMANNS - FOTOGRAFIEN 1985-2000